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Zu Besuch im Militärarchiv Freiburg


Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a haben am 9.2.2023 das Militärarchiv in Freiburg gesucht. Zum Abschluss ihrer Unterrichtsreihe zum Nationalsozialismus haben sie sich anhand von Originalquellen über den Verlauf und Charakter des Zweiten Weltkriegs informiert.

Vom Archivdirektor Dr. Menzel wurden ihnen unter anderen die Kriegstagebücher des Linienschiffes Schleswig-Holstein und der 6. Armee präsentiert. Anhand der Archivmaterialien konnten sie erkennen, dass der Zweiten Weltkrieg auf Befehl Hitlers begann und keineswegs eine Reaktion auf einen angeblichen polnischen Angriff war. Die dramatische Lage der in Stalingrad eingekesselten 6. Armee konnten sie sowohl durch das präsentierte Kartenmaterial als auch durch die verzweifelten Einträge im Kriegstagebuch und durch die eindrücklichen Obduktionsberichte der verstorbenen Soldaten nachvollziehen. Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler anhand der Archivalien erkennen, dass nicht nur die Waffen-SS Kriegsverbrechen beging, sondern auch die Wehrmacht direkt daran beteiligt war. Das Dokument über die Erschießung von Männern, Frauen und Kinder durch Soldaten des Artillerieregiments 156 zeigt die Kriegsverbrechen der Wehrmacht in aller Deutlichkeit. Dass die Quellen auch über Heldentaten der Soldaten berichten wie z.B. über die gelungene Luftlandeoperation gegen das belgische Fort Eben-Emael ändert nichts am verbrecherischen Charakter der nationalsozialistischen Kriegszüge. Wie sehr die Wehrmacht in das NS-Unrechtsregime verwickelt war, zeigte den Schülerinnen und Schülern auch der sogenannte Nacht-und-Nebel-Erlass Hitlers, der von Generalfeldmarschall Keitel weitergegeben wurde, um durch das spurlose Verschwinden von Widerstandkämpfern in den besetzten Gebieten Angst und Schrecken zu verbreiten. Welche Auswirkungen dieser Befehl hatte, war den Schülerinnen und Schüler bereits vorher durch den Besuch des Konzentrationslager Natzweiler-Struthof deutlich geworden. Auch mit dem militärischen Widerstand konnten sich die Schülerinnen und Schüler befassen, denn Dr. Menzel präsentierte ihnen Archivmaterialien zu der von Stauffenberg nach dem Attentat auf Hitler ausgelösten Aktion „Walküre“.

(F. Fischer)

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